Der ultimative DIOXIN-Test 2011_01
Aus Anlass der aktuellen Dioxin-Funde auch in bayerischen Eiern kam das Thema natürlich bei der gestrigen Redaktionskonferenz des CLUB SOUNDGARDEN auf den Tisch.
Im Bürokühlschrank fand sich zufällig eine Packung Hühnereier aus korrekter Freilandhaltung der Firma Landjunker mit Ablaufdatum 15.01.2011 - laut telefonischer Auskunft der Verbraucherschutzzentrale anhand der Chargennummer zum aktuellen Verzehr ohne Einschränkungen geeignet. Deshalb wurde eine Testung auf Dioxinbelastung des Produktes durch die Redaktion einstimmig befürwortet.
Kurze Diskussionen und einen Eierlikör später hatte sich jedoch kein Mitglied zu einem Selbstversuch bereit erklärt, weshalb mit meiner Gegenstimme beschlossen wurde, das Lebensmittel im Tierversuch zu testen. Mangels geeigneter Nager, die normalerweise hierfür vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einer tödlichen Vergiftung ausgesetzt werden, schweifte der ratlose Blick über den Grünstreifen vor dem Büro, und schon war die Lösung gefunden:
Denn dort hatte ein lästiger Maulwurf im Schutze der Schneeschicht des vergangenen Monats zum wiederholten Male ganze Arbeit in Form von fünf gigantischen Erdhügeln geleistet. Zur Vermeidung weiterer derart unansehnlicher Aushubarbeiten waren eigentlich bereits letztes Jahr verschiedene Maßnahmen diskutiert worden, scheiterten aber allesamt an den seit 1988 geltenden Naturschutzbestimmungen für diese Gattung.
Eine Fütterung von Maulwürfen - noch dazu mit angeblich unbedenklichen Lebensmitteln - ist allerdings im Gesetz nicht mit Strafe belegt...
Flugs wurde der südliche Hügel abgetragen und ein Viertelliter Essigessenz als duftender Weckruf in den darunter liegenden Gang geschüttet. Auf die übrigen vier Hügel wurde jeweils ein aufgeschlagen halbiertes Hühnerei mit der Kennung DE-093020 BG16001 drapiert und man zog sich mit Spannung auf die Terrasse zurück.
Bereits wenige Minuten später waren tatsächlich Erdbewegungen an Hügel 3 feststellbar und es kam ein unerwartet großes Prachtexemplar von Grabgeselle zum Vorschein, der dermaßen putzig aussah, dass er spontan Fridolin getauft wurde. Nach einigen hektischen Atemzügen Frischluft wurde durch die geniale Versuchsanordnung spontan Witterung von der ausgelegten Speise aufgenommen und eine halbe Eierschale zunächst versehentlich den Hügel hinab verschüttet, der Inhalt dann aber doch nach kurzer Schnüffelprobe mit Genuss aufgeleckt. Die zweite Hälfte wurde alsdann unter Verursachung unglaublicher Sauerei ungeschickt in den Gang eingekegelt und nach insgesamt etwa zehn Minuten war Fridolin wieder unter Tage verschwunden.
Heute wurde nun zur Überprüfung der Bekömmlichkeit wieder mit Essigessenz am mittleren Hügel operiert - aber keine Reaktion! Als auch eine nachdrücklich eingesetzte Faschingsrauchbombe Typ PT-109 kein Lebenszeichen hervorrief, musste der Spaten in Aktion treten und aufkeimende schlimmste Befürchtungen wurden leider nach wenigen Minuten bestätigt:
Fridolin konnte nur noch tot geborgen werden! Seine sterblichen Überreste (siehe Foto) wurden nach kurzer Gedenkminute für den tapferen Helden im Dienste der Lebensmittelkontrolle per Einschreiben an Ilse Aigners "Aktionsplan Verbraucherschutz" verschickt.
Womit bewiesen wäre: Bayerische Eier sind zumindest für Kleintiere derzeit offenbar lebensgefährlich! Wir bleiben natürlich dran am Thema und trauern derweil um Fridolin - 14.01.11 gestorben an Dioxin! R.I.P.