PRINCE - 20TEN
2010 NPG Records
Produced, arranged, composed and performed by Prince
Vier Jahre sind seit dem Album 3121 und noch mehr Zeit seit Musicology vergangen, deren Existenz ich zumindest noch wahrgenommen habe, die aber zugegeben doch relativ spurlos an mir vorüber gingen. Nun hat ER (inzwischen auch schon 52 Sommer reif *) mit drei Background-Vokalistinnen und ebenso vielen Bläsern (u.a. Maceo Parker) das ca. 27. Opus 20TEN veröffentlicht - denn auf den Markt geworfen kann man eigentlich nicht sagen, da es das Album derzeit in Deutschland nicht beim einschlägigen Plattendealer zu kaufen gibt, sondern lediglich in Gestalt einer Promo-CD als Beilage der aktuellen Ausgabe des RollingStone. http://rollingstone.de
Der God of Funk-Sex-Pop bleibt seinem Leisten treu, es groovt aus den Boxen, funky Guitarlics und Synthklänge dominieren (man stellt sich zwischendurch schon mal die Frage, wieviel Ideen die Chili Peppers im Verlaufe ihrer Karriere wohl von ihm geklaut haben mögen), ER kiekst oder kreischt hoch oder singt mit seinem unverwechselbaren Timbre, alles immer unerwartbar und jenseits aller gerade gängigen Chartkompositionen (nein, es ist eher kein kalkulierbarer Massenohrwurm wie dunnemals Purple Rain oder später Sexy MF an Bord).
ER bleibt auch 2010 für mich schwer greifbar, oder besser geradezu unangreifbar, und daher verkneife ich mir - sicher zu aller Überraschung - an dieser Stelle auch eine Rezension der gängigen Art. Das sollen doch jene Feuilleton-Besserwisser machen, die sich dazu - aus welchem Übermut heraus auch immer - berufen fühlen. Ich unterstelle mal, dass PRINCE, hält man sich sein Gesamtwerk und auch seine bisweilen skurril anmutenden Aktivitäten der Vergangenheit, z.B. gegen die Musikindustrie, vor Augen, diebische Freude daran hat, nicht verstanden zu werden. Man höre sich in diesem Kontext mal das augenzwinkernde Everybody Loves Me auf dem aktuellen Album an...
Insofern dient dieser Thread rein dazu, den Wenigen, die es noch nicht mitbekommen haben mögen, hiermit mitzuteilen, dass ER ein neues Album am Start hat, von dem man sich als Kostprobe seines Grooves vielleicht ausgerechnet den unbetitelten Bonustrack mal anhören könnte. Wer daran keinen Spaß hat, der muss eigentlich taub sein. Und deshalb ist ER auch der bisher einzige Zeuge Jehovas, den ich mit Spaß in Zusammenhang bringe...
(* Prince Roger Nelson wurde am 07.06.1958 in Minneapolis als Sohn eines Jazzpianisten und einer Sängerin geboren. Er begann mit zehn Jahren Klavier und später Gitarre, Bass und Schlagzeug zu lernen. Seit 1978 dürfte er mehr als 100 Mio Tonträger verkauft haben.)