Zwei Tote bei Bühnenaufbau
(Quelle: dpa)
Nach dem Einsturz einer Bühne für ein Madonna-Konzert in Südfrankreich ist ein zweiter Arbeiter seinen Verletzungen erlegen.
Der 32-jährige Brite starb in der Nacht zum Freitag, wie ein Krankenhaus in Marseille mitteilte. Nach dem Unglück am Donnerstag war ein 53-jähriger Arbeiter aus Frankreich noch am Unfallort gestorben. Acht Menschen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, weitere 36 wurden ambulant wegen kleinerer Blessuren oder Schocks behandelt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung und Tötung ein.
Zu dem Unfall in Frankreichs zweitgrößtem Stadion kam es, als das Dach der Bühne von Kränen hochgezogen wurde. Es geriet dabei ins Schwanken, wodurch ein Kran umfiel. Das ursprünglich für Sonntag geplante Konzert von US-Popstar Madonna wurde abgesagt. Die 50-Jährige sprach über ihren Veranstalter den Verletzten und Angehörigen der Todesopfer ihr Mitgefühl aus. Der Sportbeauftragte von Marseille, Richard Miron, sagte, dass rund fünfzig Bauarbeiter aus verschiedenen Ländern am Aufbau der Bühne arbeiteten.
Die Popsängerin wollte am Sonntag im Rahmen ihrer "Sticky & Sweet"-Tour in der Hafenstadt am Mittelmeer auftreten. Das 60 Tonnen schwere Bühnendach stürzte teilweise ein, weil nach bisherigem Ermittlungsstand eventuell auch eine Seilwinde gebrochen sein könnte. Die Bühne sei auf jeden Fall wie ein Kartenhaus zusammenfallen, sagte ein Augenzeuge dem Regionalblatt "La Provence". Im Stadion des Fußballclubs Olympique Marseille waren zuletzt AC/DC und Johnny Hallyday aufgetreten. Zu dem Madonna-Konzert wurden 40 000 Menschen erwartet. Drei Tage nach dem Unfall hat die Sängerin Angehörige der Opfer aufgesucht, um persönlich ihr Beileid auszusprechen.
Verantwortlich für den Bau von Madonnas Bühne in Marseille war das gleiche Team (ES Group), das auch ihre Bühne in Los Angeles, Dodger Stadium, im November 2008 gebaut hatte, auch diese Bühne crashte bereits. Im ersten Statement der Firma heißt es: "Es gibt keine technischen oder sonstigen Verbindungen zwischen dem Vorfall im Dodgers-Stadion im November 2008 und dem tragischen Unfall im Velodrome in Marseille."