#1

Social Networks schickten Nutzerdaten an Werbevermarkter

in Computerkram & andere Schaltfehler 21.05.2010 13:56
von DonJackus • Der Hochwohlgeborene Edle | 2.589 Beiträge

Facebook, MySpace und andere Social Networks haben nach Angaben des Wall Street Journal Daten an Werbevermarkter wie Googles DoubleClick und Yahoos Right Media geschickt, die Rückschlüsse auf einzelne Nutzer und persönliche Details zuließen. Dabei hatten sie zuvor immer beteuert, dass solche Daten nicht weitergereicht würden. Nachdem sich die Zeitung an Facebook und MySpace gewandt hatte, haben diese laut dem Bericht Besserung versprochen. Facebook habe die betreffende Software bereits geändert.

Facebook beispielsweise hat in seinen Datenschutzrichtlinien[1] festgelegt, dass Daten von Nutzern ohne ihre Zustimmung nicht an Marketing-Anbieter weitergegeben werden. In dem Zeitungsbericht heißt es aber, wenn Nutzer auf Anzeigen geklickt haben, seien den Werbevermarktern Daten übermittelt worden, durch die diese Zugang zu weiteren Daten wie Echtnamen, Adresse und Alter bekommen konnten. DoubleClick und Right Media hätten die Möglichkeit aber nicht genutzt, berichtete das Wall Street Journal.

Das Problem wurde zuerst in einem vom Informatiker Craig Willis[2] verfassten und im August 2009 veröffentlichten Forschungsbericht[3] (PDF-Datei) der AT&T Labs und des Worcester Polytechnic Institute thematisiert. Der Bericht habe aber kaum Aufmerksamkeit erhalten, berichtete das Wall Street Journal. Die Forscher hätten die Social Networks kontaktiert, aber in den neun Monaten, die seitdem vergangen sind, sei nichts passiert.

Im Web ist es normal, dass Werbevermarkter Daten zugeschickt bekommen, wenn ein Nutzer auf eine ihrer Anzeigen klickt. Allerdings lassen diese für gewöhnlich keine Rückschlüsse darauf zu, welche Person sich konkret hinter der übermittelten Kombination aus Buchstaben und Zahlen verbirgt. Anders sei es bei den Social Networks, hieß es in dem Bericht. Von ihnen würden Nutzernamen oder ID-Nummern nicht verschleiert. Betroffen seien auch LiveJournal, Twitter, Hi5, Xanga und Digg.

Ben Edelman, Professor an der Harvard Business Scool, hatte sich im Auftrag des Wall Street Journal mit den Social Networks befasst. Er erläuterte, dass beispielsweise Nutzer betroffen sind, die auf ihrer Profilseite auf Werbung geklickt hatten. Er habe der Kontrollbehörde Federal Trade Commission eine Aufforderung zugeschickt, sich um das Problem zu kümmern.

Während Facebook sofort auf die Anfrage der Zeitung reagiert habe, sagte MySpace laut dem Bericht, es übermittle lediglich die Identifikationsdaten, die der Nutzer selbst für die Site verwende. Dadurch bekämen die Werbevermarkter lediglich Zugang zu Informationen, die der Nutzer selbst öffentlich gemacht habe. Dennoch wolle MySpace eine Technik einführen, durch die die "FriendID" verfremdet werde. Von Twitter sei mitgeteilt worden, Web-Adressen weiterzureichen, sei normal, wenn ein Nutzer auf einen Link klicke. So funktionierten das Internet und Web-Browser nun einmal.


URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/B...er-1005075.html


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#2

RE: Social Networks schickten Nutzerdaten an Werbevermarkter

in Computerkram & andere Schaltfehler 21.05.2010 19:35
von EarAche • The Undertaker | 2.180 Beiträge

Deshalb hat sich u.a. gestern auch MONITOR im weiteren Sinne mit dem Thema befasst, denn die Datenweitergabe blüht - und was lernen wir daraus? Klicke einfach nicht auf Werbung, sondern wenn Dich was interessiert, dann gib die entsprechende URL lieber selbst im Browser ein (bei deaktivierten Cookies zumindest von Drittanbietern übrigens...), bzw. wenn Du gar Bedenken bezüglich der Sicherheit einer Seite hast, dann genügt vorher eine Eingabe der URL in eine Suchmaschine. Sollte dort schädlicher Code verborgen sein, dann blinken Dir sofort zig Warnungen aus diversen Foren als Suchergebnis entgegen...


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