Trotz der ganzen Ignoranten dort draußen:
Der Stiftung hat es zu 50% gefallen, dem Master Don Jackus und Donna Grisdinili zu absolut 100%! Summa Summarum 250%!!!
Und es kommt auch immer auf den Blickwinkel an. Die Stiftung befand sich im hinteren Auditorium direkt an der Bar, der Don direkt in der ersten Reihe!
Von dort bekommt man doch einen besseren Einblick auf die Interaktion der Band und diese war geradezu großartig! Dazu grandiose Sessions fast wie im Jazz beheimatet, läßt sich Robben Ford mit seinen tiefgründigen, kunstvollen Kompositionen schwer in eine musikalische Schublade pressen. Ob Blues oder Jazz oder Rock, Ford hat es geschafft seinen eigenen Sound zu kreieren. Und auch dafür gebührt ihm größte Ehre! Noch dazu erzeugt er jeden seiner Effekte noch per Hand- bzw. Fußarbeit ohne auf große technische Hilfsmittel zurückzugreifen. Kann aber auch sein, daß er im Alter etwas verstockt auf aktuelle Techniktrends reagiert. Seine alte Fender machte jedenfalls ganz diesen Eindruck....
Dazu eine Rhythmsection, die dem Meister live musikalisch in nichts nachsteht und jede Komposition mit Gefühl und maximalem Ausdruck interpretiert. Dieses ist in der aktuellen Musikszene mittlerweile nur mehr schwer zu finden. Auch die Soloparts von Bass und Schlagzeug suchen Ihresgleichen. Und gerade dieses Spiel mit Piano & Forte läßt die Musik so interessant und unvorhersehbar wirken. Leider war der mittlerweile 58-jährige Robben Ford stimmlich etwas angeschlagen. Sein Roadie war immer sehr fürsorglich mit Nachschub an Hustenbonbons, die dann auf dem Amp deponiert wurden.
Wie gesagt war musikalisch das volle Programm geboten, kein Wunder bei einem Künstler dieser Kategorie. Die Vorband genannt TEXMEN kamen dagegen gelinde gesagt als rüde Bluesbauern mit kaum Gefühl zum großen Ganzen rüber. Das kommt davon wenn Rocker den Blues imitieren wollen.
Zugegebenermaßen hinkt der Vergleich natürlich, aber man sieht daß es auch unter Profimusikern noch echte Vollblutmusiker gibt die mit optimalem Spass und Elan an der Sache dabei sind. Und das aktuelle Lineup der Robben Ford Band ist ein Paradebeispiel dafür.
Besonders spannend waren die Songs, die als Ballade begonnen, eruptiv zu einer Rocknummer mutierten und dann oft halbakustisch ausgeblendet wurden. Wer jemals Musik gemacht hat, weiß wie schwierig diese Gratwanderung zwischen Laut und Leise zu bewerkstelligen ist. Diese Musiker jedoch beherrschen diese Spielart traumwandlerisch sicher!
Leider ist dann nach 1 1/2 Stunden und der ersten Zugabe bereits Schluß, was aber auch an der stimmlichen Verfassung des Gitarrenheroen gelegen haben muß.
Zusammengefaßt ein Abend bei dem alle Musikliebhaber speziell in den ersten Reihen visuell und audiotechnisch voll auf ihre Kosten gekommen sind!