Sehr interessant im Zusammenhang mit der derzeitigen Diskussion um die Impfung gegen die vergleichsweise geradezu lächerliche "Schweinegrippe":
Killerbrut, Mo, 24.08.09 | 21:00 Uhr, ARD
Die verschwiegene Katastrophe
Film von Meike Hemschemeier
Deutsche Ärzte gehen in Deutschland nicht gern ins Krankenhaus, und sie wissen auch, warum. Jedes Jahr infizieren sich in deutschen Kliniken bis zu 1,5 Millionen Patienten mit Bakterien. Bis zu 40.000 Menschen sterben daran - Jahr für Jahr. Das sind weit mehr als hierzulande dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, mehr als an AIDS oder jeder anderen meldepflichtigen Infektionskrankheit sterben. Patienten aus Deutschland gelten in Nachbarstaaten als „Hochrisiko-Patienten". In niederländischen Kliniken kommt jeder, der kurz zuvor in einer deutschen Klinik behandelt worden ist, sofort in Quarantäne. Um zu überprüfen, ob er gefährliche Keime einschleppt.
Der Film begleitet zwei Patienten auf ihrem Weg durch die Krankenhäuser. Beide haben sich ausgerechnet dort gefährliche Infektionen zugezogen, wo sie gesund werden wollten. Eine Patientin hat nach einer Knieverletzung bis heute 39 Operationen über sich ergehen lassen müssen. Jetzt fürchtet sie um ihr Bein. Der andere Patient verstarb nach einer Operation, weil gegen seine Infektion mit resistenten Keimen kein Antibiotikum mehr half.
Die Autorin geht den Ursachen der hygienischen Katastrophe nach: Verantwortungsloser Umgang mit Antibiotika, Schlendrian in Kliniken, Vertuschung, Ignoranz und der fehlende politische Wille auf Bundes- und Länderebene, die desaströsen Zuständen zu ändern. Obwohl in Nachbar-Staaten wie den Niederlanden und Dänemark seit Jahrzehnten praktiziert wird, dass und wie man die Problematik bekämpfen kann, passiert in Deutschland nicht viel mehr als die Verantwortung hin- und herzuschieben. Die dringend notwendige Aufklärung der Patienten über die Gefahren durch Krankenhausinfektionen bleibt aus...
...Klaus-Dieter Zastrow von der Gesellschaft für Krankenhaushygiene: „Das ist ein gigantisches Problem. Und was das Dramatische ist, und das, was einem allmählich mal die Galle hochkommen lässt: Es ist leicht zu lösen."